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Über Blasen und Überblasen

Konstantin Reinfeld spielt professionell Mundharmonika. Der 21-Jährige entdeckte spät seine Liebe zu dem weit verbreiteten Instrument. Dank einer besondere Blastechnik erarbeitete er sich ein größeres Klangspektrum.

 

Wer sich ohnehin für Konstantin Reinfeld und dessen chromatisches Spiel auf der diatonischen Mundharmonika begeistert, hat seine Auftrittstermine längst auf dem Zettel. Wer die Stirn allerdings erst mal in Falten legt und mit dieser besonderen Gabe des chromatischen Spiels nichts anzufangen weiß, sei gesagt, dass sich hier um eine besondere Überblas-Technik auf dem beliebten Hohner-Instrument handelt, die das Ausnahmetalent in seinen gerade mal 21 Lebensjahren bereits zu besonderer Meisterschaft getrieben hat.

 

Mundharmonika kennt man landläufig im Zusammenspiel mit der Gitarre durch Bob Dylan, Stevie Wonder oder alten Bluesbarden. Bei Konstantin Reinfeld gaben aber weder die US-amerikanische Ikonen noch ein geselliger Abend am Lagerfeuer den Ausschlag für die völlige Hingabe an das oft verkannte Instrument.

 

„Mich hat der Klang des Instruments gepackt“, gesteht Reinfeld, der als Heranwachsender das Spielen auf Klavier und Klarinette erlernt hatte, um sich dann ausnahmslos der Mundharmonika zuzuwenden. „Die ist viel spannender.“ Getreu dem Motto eines schwedischen Möbelhauses entdeckte er die Möglichkeiten. „Alles, was man macht, ist erst mal unbekannt. Ich erlebe mit diesem Instrument immer wieder Neues.“

 

Und Konstantin Reinfeld hat damit Erfolg: Nach ersten Auftritten wurde der weltbekannte Hersteller von Mundharmonikas, die Firma Hohner, auf sein Talent aufmerksam und nahm ihn in ein Förderprogramm auf. Durch das autodidaktische Studium wuchs bei ihm die Liebe zum Jazz so sehr, dass er 2011 beschloss, Student der „Howard Levy Harmonica School“ zu werden und bei Howard Levy selbst Unterricht zu nehmen.

 

Seine erstes Album nahm Reinfeld 2012 in Hamburg auf. Unter der musikalischen Leitung des Jazz-Pianisten und Produzenten Christoph Spangenberg kam das vielbeachtete Jazz-Album „Mr. Quilento“ mit zahlreichen Eigenkompositionen heraus.

 

Seit den Aufnahmen seines Debütalbums ist Konstantin Reinfeld einer der gefragtesten Mundharmonikaspieler und absolviert Auftritte bei nationalen und internationalen Festivals. Ende 2015 erschien das mit seiner Band „Mr. Quilento“ eingespielte zweite Album „Algiedi“.

 

Beim Konzert im Wilhelm 13 wird Konstantin Reinfeld von dessen Weggefährten Christoph Spangenberg (Klavier, Rhodes, Synthesizer) sowie dem Oldenburger Bassisten Konrad Herbolzheimer und Hajo Schüler am Schlagzeug begleitet.

 

anBeat/oli

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