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Antworten für die Enkelgeneration

Wenn die Enkelgeneration eines Tages fragen wird, wie haben die Beatles in der Hochphase ihrer Kreativität live geklungen, wird man sagen: Hör Dir The Analogues an!

Die niederländische Formation führte jüngst das Meisterwerk "Abbey Road" am Original-Schauplatz live vor Publikum auf. Daraus entstand das Album "Abbey Road Relived", das am 26. September 2019 - 50 Jahre später - veröffentlicht wird.

 

 

 

Für Liebhaber der Beatles erfüllte es fünf Jahrzehnte lang den Tatbestand der Blasphemie, das legendäre Album „Abbey Road“ von schnöden Musikern in deren eigener Version eingespielt zu wissen. Nach dem Motto „Oft kopiert, nie erreicht“ arbeiteten sich diverse Revival-Bands vergeblich am im Sommer 1969 erschienenen, komplexen Studiomaterial ab. Bis die niederländische Formation „The Analogues“ antrat, um die Alben der „Fab Four“ ab 1967 quasi eins zu eins zu übersetzen und werkgetreu einzuspielen.

 

Formidabel gelungen war dies bereits in der Umsetzung von „Magical Mystery Tour“, „Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band“ und zuletzt dem „White Album“, mit dem die Band im Frühjahr in Bremen das Publikum faszinierte. Parallel zur Erstveröffentlichung von „Abbey Road“ am 26. September 1969 bringen „The Analogues“ 50 Jahre danach „Abbey Road Relived“ heraus.

 

 

 

Am 29. August 1966, nach einem Auftritt im Candlestick Park in San Francisco, beendeten die Beatles, abgesehen vom Live-Auftritt auf dem Apple-Dach 1969, ihre Karriere als Live-Formation. Sie zogen sich ins Studio zurück und überraschten die Musikwelt fortan mit Alben, die allesamt als unspielbar und unaufführbar galten – bis die Analogues kamen und das Gegenteil bewiesen. Beruhigenderweise setzten diese sich dazu weder Pilzkopf-Perücken auf noch kleideten sie sich in Fantasieuniformen oder marschierten über den inzwischen von aller Welt totgetrampelten Zebrastreifen vor den Aufnahmestudios im Londoner Nordwesten.

 

Die „Analogen“ haben mit musikarchäologischer Akribie, nervenaufreibender Instrumentenrecherche und großer Spielfreude die Meisterwerke der späten Beatles rekonstruiert. Und das geschah mit Verstand und beträchtlichem Aufwand, um die Klangarchitektur, die Notierung aller Songs, die analogen, aus der Zeit stammenden Instrumente und die opulente Besetzung (Band, Bläser, Streicher, Perkussion) zu kopieren. 

 

 

 

Zur Krönung ihres ambitionierten Projekts durften Fred Gehring (Schlagzeug, Gesang), Bart van Poppel (Gitarre/Bass, Gesang), Diederik Nomden (Gitarre, Keyboards, Gesang), Jac Bico (Gitarre, Gesang) und Felix Maginn (Gitarre, Gesang) ihr „Relived“- Album am 30. Juni im Studio Eins an der Abbey Road live vor Publikum einspielen. Mit der Veröffentlichung von „Abbey Road Relived“ und der folgenden Tournee schließt sich der Kreis. Wer nie die Gelegenheit hatte, die Beatles zu erleben, der kann sie jetzt – dank „The Analogues“ – endlich live hören.

 

 

 

Text: oli/anbeat.com

Fotos: Daniel Burdett (2)/oli (1) 

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